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Im Research-Blog finden sich Zusammenfassungen interessanter Fachartikel oder Rückblicke auf Kongressbeiträge und dergleichen mehr. Verschiedenes rund um die Themen Therapie und Training.

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Effizienzuntersuchung eines sechswöchigen Rumpfkrafttrainings

29/04/2014Gerald Mitterbauer / cc+

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Rumpf

Dargestellt werden in diesem Artikel (publiziert in der Fachzeitschrift „Leistungssport“ 1/2014) die Auswirkungen von zwei unterschiedlichen Rumpftrainingsintervenitonen auf die Kraftfähigkeiten der Rumpfmuskelketten die mittels der „Swiss-Olympic“-Rumpfkrafttestbatterie überprüft wurden.

Lisa Riegler, Sportphysiotherapeutin im Kletterzentrum Weinburg (spt-Absolvention und MAS Health and Fitness) und Thomas Stöggl, Ass.Professor an der Sportuniversität Salzburg, wählten dazu zwei unterschiedliche Trainingsbedingungen: typische Rumpf-Trainingsübungen wurden in einer stabilen oder instabilen (Slingtrainer) Situation durchgeführt.

31 Sportlerinnen und Sportlern wurden in eine Trainingsgruppe „Stabil“ und „Instabil“ aufgeteilt – drei SportlerInnen wurden einer Kontrollgruppe zugewiesen.

Beide Gruppen integrierten das über 6 Wochen durchgeführte Training, in den übichen „Warm-up“ Prozess ihres Standardtrainings und beübten dabei ihre Rumpfmuskeln mit zwei Serien zu je 30 Sekunden Belastungszeit. Die insgesamt 7 Übungen pro Gruppe waren auf die ventrale, dorsale und laterale Muskelkette ausgerichtet.

Die Ergebnisse im Ausgangstest lesen sich wie folgt: die SportlerInnen mit den an sich gleichen Übungen erreichten durch die instabile Situation im Sling-Trainer bei der dorsalen Rumpf(ausdauer)kraft signifikant bessere Werte als bei der Trainingsgruppe mit stabiler Ausgangssituation und bei der ventralen Kette war der Zugewinn bei der „Instabil-Gruppe“ stärker ausgeprägt.

Wie lassen sich nun die Ergebnisse interpretieren? Die Autoren machen hier vordergründig die höhere Beanspruchung des neuromuskulären Systems während der instabilen Trainingssituation für die bessere Effizienz verantwortlich.  Sie weisen allerdings auch darauf hin, dass diese Reflexanpassungen nur in der Übungssituation selbst passieren und deshalb auf ein „Transfertraining“ bzw. sportartspezifischens Rumpfkrafttraining nicht verzichtet werden kann.

Bemerkenswert ist noch, dass die Belastungszeit dieser Intervention nur knapp 25 Minuten pro Woche betrug, wobei dieser Zeitaufwand von Riegler und Stöggl auch als kritisch betrachtet wird und als unterstes Limit gelten sollte.

Unsere ergänzende Frage wäre aber nun: warum verbessert sich dann die Kraftausdauerleistung – weil eigentlich überprüft der Basis-Krafttest für die Rumpfmuskulatur von Swiss Olympic genau jene Krafterscheinungsform.
Da wir wissen, dass die Maximalkraft auch die „Leitgröße“ für Kraftausdauerleistungen darstellt, könnte man vermuten, dass durch die erhöhte sensomotorische Anforderung in der instabilen Trainingssituation es einerseits zu einer Bewegungsökonomisierung im Sinne der verbesserten inter- (und wohl auch intramuskulären) Koordination kommt und andererseits aber auch in der selben Trainingszeit eine wesentlich höhere Muskelspannung als bei der stabilen Gruppe aufgebracht werden muss, sich damit die Durchblutungsrate im Muskel negativ verändert, was wiederum Prozesse rund um die Verstoffwechslung von Laktat und die PH-Regulationsmechanismen stimuliert.
Oder reicht das Mehr an Spannung im Slingtrainer gar für einen Hypertrophiereiz in der Muskulatur aus? Allerdings ist der Zeitraum von sechs Wochen dafür wiederum etwas kurz. Wäre interessant gewesen, wenn man hier auch die subjektiv empfundene Belastung bei den jeweiligen Gruppen erhoben hätte.

In jedem Fall eine spannende Untersuchung – regt durchaus an, um sich im Hinblick auf die Effizienz von Interventionen mehr Gedanken zu machen!

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